Im Internet gibt es ein Gauner-Repertorium, bei dem es sich um eine so genannte Biographica Sammlung handelt. Hier finden Sie Register zu 61.715 originalen historischen deutschen Steckbriefen, Personenbeschreibungen, Signalements und Biographien von Bettlern, Betrügern, Herumstreifern, Gaunern, Landesverwiesenen, Verbrechern, Armen, Vaganten, Vagabunden, Obdachlosen, Kleinkriminellen und ihren Opfern aus der Zeit von 1500 bis 1919.
In dieser Sammlung sind auch vier Hinweise auf Personen aus Nettelrede erwähnt. Nachdem ich mich an das Institut gewandt und um weitere Informationen gebeten habe, bekam ich als Antwort auf meine Anfrage Adressen zur Erlangung von Quellennachweisen. Sie stammen aus dem papierenen Zettelkasten des Deutschen Gauner-Repertoriums zu den im Deutschen Reich der Neuzeit verhafteten, bettelnden oder steckbrieflich gesuchten Herumstreifern und Angehoerigen sozialer Randgruppen oder deren Opfern in deutschen Archiven und Bibliotheken.
Bei den Hinweisen handelt es sich um:
Heinrich Claus aus Nettelrede, Steckbriefgesuch aus dem Koenigreich
Hannover im 19.Jahrhundert, HEQ, Band XI. (1857), Seite 882
HEQ = Königliche Polizei-Direktion in Hannover (Herausgeber): Hannoversches Polizeiblatt, Band XI., Hannover 1857. Enthält Personensuchen und -beschreibungen (Signalements) aus den Rubriken "Steckbriefe", "Personen deren Verhältnisse zu ermitteln", "Erledigungen", "Verschwundene Personen", "Gestohlene und unterschlagene Sachen", "Verlorene Reisepapiere", "Vollzogene Strafen", "Gemeinschädliche Umhertreiber", "Zu stellende Personen", "Landesverweisungen" sowie "Bestrickung von Personen". Es sind daher nicht nur "Gauner" enthalten, sondern auch Opfer von Vergehen und Verbrechen.
Kopien davon erhalten Sie auf Wunsch von der Deutschen Forschungskartothek, Lerchenweg 16, D-24811 Owschlag, Signatur: "HEQ"
Ferdinand Olmetz (alias Meyer) aus Nettelrede,
Steckbriefgesuch aus
dem Koenigreich Hannover im 19.Jahrhundert, HEQ,
Band XI. (1857), Seite
55-56
HEQ = Königliche Polizei-Direktion in Hannover (Herausgeber): Hannoversches Polizeiblatt, Band XI., Hannover 1857. Enthält Personensuchen und -beschreibungen (Signalements) aus den Rubriken "Steckbriefe", "Personen deren Verhältnisse zu ermitteln", "Erledigungen", "Verschwundene Personen", "Gestohlene und unterschlagene Sachen", "Verlorene Reisepapiere", "Vollzogene Strafen", "Gemeinschädliche Umhertreiber", "Zu stellende Personen", "Landesverweisungen" sowie "Bestrickung von Personen". Es sind daher nicht nur "Gauner" enthalten, sondern auch Opfer von Vergehen und Verbrechen.
Kopien davon erhalten Sie auf Wunsch von der Deutschen Forschungskartothek, Lerchenweg 16, D-24811 Owschlag, Signatur: "HEQ"
Georg Friedrich Woldemade (alias Unfried, Niemeier) aus Nettelrede,
im
Amt Lauenau, Signalement als Gauner und Vagabund aus dem Koenigreich
Hannover (im Jahre
1828), HEH, Seite 193-194
HEH = Actenmäßige Notizen über eine Anzahl Gauner und Vagabonden (sic!) des nördlichen Deutschlands von G.L.Giese, Königlich Hannoverschem Amtsassessor, Celle 1828. Enthält Personenbeschreibungen von in Niedersachsen (im Königreich Hannover) vor 1828 gesuchten oder verhafteten Menschen, die gegen die ländlichen Strafgesetze verstoßen haben, mit einer Angabe der Namen, der Delikte, der Biographie und der Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft der Randgruppe der "Verbrecher". Der Autor, Mitglied einer Celler Kommission zur Untersuchung einiger Kriminalfälle, die sich vor allem in den niedersächsichen Ämtern Wustrow, Scharnebeck, Lüchow und Dannenberg abgespielt hatten, baute zwar auf die Sammlungen von Christensen und Schwenken aus Kurhessen auf, brachte aber vielfach zu den insgesamt 328 Personenbeschreibungen Fortführungen der Schicksale der Verbrecher, weil sein Werk später als das von Schwenken (1822) und Christensen (1821) entstanden war. Seine Signalements beinhalten vor allem Informationen aus niedersächsischen gerichtlichen Untersuchungsakten und beruhen nur zum kleinen Teil auf Komplizenaussagen. Aus dieser Quelle übernommene Daten hat er dann sehr gewissenhaft mit "angeblich" gekennzeichnet. UB Kiel, Signatur: "Ka 3210"
Kopien davon erhalten Sie auf Wunsch von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek,
Platz der Göttinger Sieben 1, D-37073 Göttingen, Signatur: "8 J CRIM II, 7466"
Ferdinand Ollmetz aus Nettelrode [fraglich ob Nettelrede gemeint ist],
Steckbriefgesuch im Koenigreich Preussen im 19.Jahrhundert, HEU,
Jahrgang XXXIX.
(1857), Seite 39
HEU = Königlich Preußisches Central-Polizei-Blatt (früher: Mittheilungen des Königlich Preußischen Polzei-Präsidium zu Berlin, zur Beförderung der Sicherheitspflege). Redakteur: Dr.Stieber, Königlich Preußischer Polizei-Director. Enthält in aller Regel keine umfangreichen, sondern nur kurze Such- oder Personenbeschreibungen mit wenigen Zeilen aus den Rubriken "Steckbriefe hinter Personen, welche an die verfolgende Behörde abzuliefern sind, wenn nicht ausdrücklich anders bestimmt worden ist" und "Bekanntmachungen". Leider befinden sich nicht bei allen Meldungen Signalements (genaue Beschreibungen der Kleidung, des Äußeren et cetera).
Kopien davon erhalten Sie auf Wunsch von der Deutschen Forschungskartothek, Lerchenweg 16, D-24811 Owschlag, Signatur: "HEU"
Wenn Sie sich weitere Informationen in den Archiven bestellen möchten:
Bedenken Sie bitte, daß die Archive und Bibliotheken ihre eigenen Gebührensätze für Reproduktionen haben und daher unterschiedliche Berechnungsgrundlagen besitzen. Bitte beachten Sie dies, da die oben nachgewiesenen Quellen gelegentlich nur zwei Zeilen (z.B. bei Offiziersranglisteneinträgen), manchmal aber auch 100 Blatt (z.B. Nobilitierungsakten) umfassen können. Einige Archive oder Bibliotheken erheben eine Grundgebühr für die Anfragen-Bearbeitung, andere legen Grundgebühren auf die Reproduktionen um. In der Regel schwanken die Grundgebühren zwischen 0 und 25 Euro für eine Anfragenbearbeitung und die Kosten pro Kopie betragen zwischen 0,5 Euro und 1 Euro je DIN-A-4-Seite oder pro Folioseite. Manche Archive können aus konservatorischen Gründen von alten Akten nur Mikrofilmaufnahmen anfertigen, damit sie nicht durch ständiges Kopieren zerstört werden. Hiervon kann man sich später dann papierene Rückvergrößerungen machen lassen (sieht aus wie eine gewöhnliche Kopie). Fast jede örtliche Bibliothek, mindestens aber jede deutsche Landesbibliothek und auch jede deutsche Universitätsbibliothek besitzt hierfür die nötigen technischen Geräte (sogenannte "Readerprinter").